Asimschan Askarow (* 17. Mai 1951 in Basar-Korgon; † 25. Juli 2020) war ein kirgisischer politischer Aktivist usbekischer Nationalität.[1] Er gründete 2002 die Gruppe Wosduch, um Polizeigewalt zu untersuchen. Bekanntheit erlangte er vor allem, als er während der Unruhen in Südkirgisistan 2010 zwischen Kirgisen und Usbeken Bericht erstattete.[2]
Nach den Unruhen wurde er verklagt. Ihm wurden Beihilfe zum Mord, Volksverhetzung und Anstiftung von Massenunruhen vorgeworfen.[3] Nach einem Prozess, gegen den mehrere internationale Menschenrechtsgruppen wegen Unregelmäßigkeiten – darunter angebliche Folter und die Einschüchterung von Zeugen durch die Polizei im Gerichtssaal – protestierten, wurde Askarov zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die er bis an sein Lebensende 2020 verbüßte.[1] Im November 2010 wurde berichtet, dass sich Askarows Gesundheitszustand infolge seiner Gefangenschaft rapide verschlechterte. Zahlreiche Organisationen setzten sich für seine Freilassung ein, darunter Human Rights Watch, Reporter ohne Grenzen, Člověk v tísni, das Komitee zum Schutz von Journalisten und Amnesty International. Letztere bezeichnete ihn als politischen Gefangenen.[4]
Im Jahr 2015 verliehen die Vereinigten Staaten von Amerika Askarow den Martin Ennals Award for Human Rights Defenders. Die kirgisische Regierung protestierte gegen diese Entscheidung und kündigte offiziell ein Kooperationsabkommen zwischen den USA und Kirgisistan aus dem Jahr 1993.[5] Am 12. Juli 2016 hob der Oberste Gerichtshof Kirgisistans die lebenslange Haftstrafe gegen Askarow auf und schickte seinen Fall zur Überprüfung an das Regionalgericht des Oblus Tschüi.[6] Am 24. Januar 2017 wurde er erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Änderungen des kirgisischen Strafgesetzbuchs im Jahr 2017, die 2019 in Kraft traten, beantragten Askarows Anwälte eine Überprüfung seiner Strafe. Am 30. Juli 2019 bestätigte das Bezirksgericht Tschüi jedoch die lebenslange Haftstrafe von Askarow. Er starb 2020 im Gefängnis.